Proktologie
In der Proktologie werden Erkrankungen des Enddarmes und des Anus behandelt. Als Leiterin der proktologischen Abteilungen im Kantonsspital Frauenfeld sowie im Stadtspital Zürich konnte sich Frau Dr. med. A. Scheiwiller eine vertiefte Erfahrung in diesem Gebiet erarbeiten. Wir freuen uns sehr, dass wir diese Erfahrung nun auch den Patienten der Swiss1Chirurgie zukommen lassen können.
Welche Erkrankungen gehören zur Proktologie?
Proktologische Erkrankungen sind sehr häufig. Zu den bekanntesten zählen Hämorrhoiden, Fissuren oder Fisteln. Aber auch funktionelle Störungen wie Verstopfung, Stuhlentleerungsstörungen oder Stuhlinkontinenz gehören in das spannende Gebiet der Proktologie.
Hämorrhoiden
Hämorrhoiden sind vergrösserte Gefässpolster im Analkanal. Die Polster sind bei allen Menschen vorhanden – von Hämorrhoiden sprechen wir nur, wenn sie zu gross sind und Symptome verursachen. Hämorrhoiden sind sehr häufig und werden durch harten Stuhlgang und langes Sitzen gefördert. Oft verläuft die Erkrankung in Schüben, das heisst die Symptome können über die Zeit zu- und wieder abnehmen. Bei kleinen Hämorrhoiden reicht oft eine gute Stuhlregulation, um einen weichen Stuhlgang zu erreichen. Zudem helfen Salben, um die Symptome zu lindern. Ab einer bestimmten Grösse ist für eine nachhaltige Therapie aber oft eine Operation unumgänglich.
Typische Symptome von Hämorrhoiden sind Blut im Stuhl, Jucken anal, Fremdkörpergefühl anal oder austretende Schleimhaut. Bei diesen Symptomen sollte immer ein Arzt aufgesucht werden – erstens um eine entsprechende Therapie zu erhalten und zweitens um eine gefährlichere Erkrankung des Enddarm ausschliessen zu können.
Hämorrhoiden sind eigentlich harmlos, sie können aber äusserst lästig sein und zu einer deutlichen Verminderung der Lebensqualität führen.
Möglich Operationen bei vergrösserten Hämorrhoiden:
1-4 Zipfelresektion nach Ferguson:
Die vergrösserten Hämorrhoidalpolster werden ausgeschnitten und die Schleimhaut wird wieder verschlossen. Am Übergang zur Haut lässt man die Wunde offen um einen guten Abfluss von Wundflüssigkeit zu ermöglichen.
Hämorrhoidenoperation nach Longo:
Ein Schleimhautring wird mit einem Klammernahtgerät weggeschnitten. Dadurch werden die Hämorrhoiden nach innen gezogen und verkleinert.
Fissuren
Fissuren sind kleine Risse in der Schleimhaut direkt zwischen Anus und Haut. Sie sind sehr schmerzhaft und können auch leicht bluten. Oft können sie durch gute Stuhlregulation und Salben, welche den Schliessmuskel entspannen, zur Abheilung gebracht werden. Verheilt eine Fissur innert 6-8 Wochen nicht, sollte sie in einer kleinen Operation ausgeschnitten werden, damit eine Heilung möglich ist.
Fisteln
Fisteln sind Verbindungen vom Enddarm zur Haut. Sie treten meist als Folge eines Abszesses am Analrand auf. Sie sind sehr lästig und sollten unbedingt behandelt werden, sonst kann es immer wieder zu Entzündungen und dadurch zu einer Schädigung des Schliessmuskels kommen.
Funktionsstörungen
Hinter einer Stuhlentleerungsstörung steckt oft eine mechanische Behinderung, zum Beispiel ein innerer oder äusserer Rektumprolaps oder Darmvorfall. Dabei stülpt sich der Enddarm in sich selber ein, was zu einer Behinderung des Stuhlganges führen kann. Ein Prolaps kann mit einer laparoksopischen Operation behandelt werden. Dabei wird der Enddarm mit Hilfe eines Kunststoffnetztes gestreckt und die Entleerung des Stuhles ermöglicht.
Bei Inkontinenz muss zunächst der Schliessmuskel untersucht werden. Ist genügend Muskel vorhanden, kann mit einer Biofeedbacktherapie (eine Art Physiotherapie) oft eine deutliche Verbesserung der Kontinenz erreicht werden. Ansonsten gibt es Therapiemöglichkeiten durch eine Naht des Schliessmuskels oder durch den Einbau eines Neurostimulators (eine Art Schrittmacher), welcher die Funktion des Schliessmuskels verbessert.
Wir freuen uns, Sie in einem persönlichen und angenehmen Rahmen in der Praxis Swiss1Chirurgie zu beraten und die bestmögliche Therapie für Sie zu finden.