Vom 21. bis 27. November 2021 läuft die GERD Awareness Week. GERD steht für Gastroesophageal Reflux Disease, also kurz gesagt die Refluxkrankheit. Betroffen davon sind etwa 20 Prozent der Bevölkerung. Das individuelle Erscheinungsbild und Ausmass kann dabei sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Wir wollen anlässlich der GERD Awareness Week den Blick auf die Refluxkrankheit, mögliche Folgeerkrankungen und eine zielgerichtete Diagnose und Behandlung richten. Dabei ist uns die ganz persönliche Sicht Betroffener ebenso wichtig wie die Möglichkeiten der chirurgischen Intervention und die Chancen der Vorsorge und gezielter Nachsorge.
Saures Aufstossen ist mehr, als nur unangenehm
Im Rahmen der GERD Awareness Week setzt die Swiss1Chirurgie noch einmal verstärkt auf die Aufklärung zu Refluxerkrankungen, die sich oftmals durch chronisches saures Aufstossen ankündigen oder bereits vorliegen. Von der ersten individuellen Wahrnehmung über eine fachmedizinische Diagnostik bis hin zur chirurgischen Intervention reicht die Spannbreite der Wahrnehmung von Refluxerkrankungen, die zumindest in bestimmten Bevölkerungsgruppen weiter auf dem Vormarsch sind. Mehr zum Thema lesen Sie im Beitrag.
Saures Aufstossen, die persönliche Sicht
Upps, da ist es wieder. Dieses unangenehme Aufstossen von saurem Magensaft mit diesem bekannt widerlichen Gefühl. Magenflüssigkeit und im Einzelfall auch Nahrungsbestandteile steigen vom Magen in die Speiseröhre auf und sorgen neben dem bitteren Beigeschmack für ein Gefühl des Unwohlseins. Besonders nach üppigem, fettreichen oder scharfen Essen klagen viele über das sogenannte Sodbrennen, machen sich aber wenig Gedanken, darüber, wo die Ursachen zu suchen sind und welche Folgeerscheinungen möglich sind. Übrigens tragen auch Alkoholkonsum, deutliches Übergewicht und das Rauchen zur Ausbildung und Verstärkung von Refluxerkrankungen bei. Richtig lästig wird es, wenn dieses saure Aufstossen immer häufiger und wiederkehrend auftritt. Dann reden wir bereits vom chronischen Aufstossen, das durchaus Krankheitswert haben kann. In der Endkonsequenz wird es wichtig sein, jetzt einen versierten Mediziner zu finden, der sich mit der Diagnose, Behandlung und Nachsorge der Refluxkrankheit tatsächlich gut auskennt. Der erste Weg ist dann meist der zum Hausarzt, der dann als Zuweiser die passenden Fachmediziner finden sollte. Wichtig ist in jedem Fall, chronisches saures Aufstossen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, sondern frühzeitig die fachmedizinische Sicht einzuholen. Denn aus anfangs gelegentlichem Aufstossen kann schnell mehr werden, mit entsprechend schwerwiegenden Folgen.
Wenn aus chronischem Aufstossen Krebs wird, die medizinische Sicht
Der Weg vom chronischen Aufstossen bis zum Speiseröhrenkrebs ist in vielen Fällen kürzer, als gemeinhin angenommen. Durch den wiederholt in der Speiseröhre aufsteigenden Magensaft wird die empfindliche Schleimhaut der Speiseröhre angegriffen und ernsthaft geschädigt. Im weiteren Verlauf entwickeln sich Zellwachstumsstörungen, die im Ernstfall zu unkontrolliertem Zellwachstum und damit zu Speiseröhrenkrebs führen können.
In einem frühen Stadium spürt der Patient davon kaum etwas, sodass nur eine zeitige medizinische Diagnose und Intervention Aufschluss bieten und eine adäquate Behandlung sicherstellen kann. Ist die Speiseröhre bereits stark geschädigt und ein deutliches Krebswachstum vorhanden, äußert sich das bei den Patienten durch deutliche Schluckbeschwerden und gegebenenfalls auch mit einem Druckgefühl im Brustbereich, dass vom Patienten selbst jedoch kaum klar lokalisiert werden kann. Hier ist dann dringlichst eine fachmedizinische Diagnose erforderlich, um eventuell noch rechtzeitig eingreifen zu können. Ein Hinwarten verbessert die Situation nicht, sondern führt eher zu einer verschlimmerten Gesamtsituation.
Daher ist es in jedem Fall von gehäuftem sauren Aufstossen ratsam, baldigst einen Fachmediziner aufzusuchen, um im diagnostischen Prozess die konkrete Lage und eine eventuelle Gefährdungssituation professionell abschätzen zu können. Mit handelsüblichen Präparaten gegen Sodbrennen lässt sich der Prozess zwar mildern, aber nicht effektiv aufhalten oder beenden.
Chirurgische Intervention, der notwendige Eingriff
Ist ein chirurgischer Eingriff bei einer Refluxerkrankung erforderlich, dann greifen die Experten der Swiss1Chirurgie bevorzugt auf minimalinvasive Operationsmethoden zurück. Dabei wird nicht am Symptom, sondern an der Ursache angesetzt. Die Ursache für das chronische saure Aufstossen ist häufig am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen und oftmals auch im Durchgangsbereich am Zwerchfell zu suchen. Das, nennen wir es Ventil am Mageneingang schliesst nicht mehr richtig oder ist in seiner Funktion anderweitig beeinträchtigt, so dass immer wieder saurer Magensaft nach oben steigen kann. Nicht selten ist auch die Pumpfunktion der Speiseröhre gestört, was sich in einem Funktionstest ermitteln lässt.
In der Swiss1Chirurgie wird nach Möglichkeit ein System eingesetzt, bei dem ein elastischer Magnetring um das Speiseröhrenventil gelegt wird. Dieser Magnetring verschliesst den Übergang von Speiseröhre zum Magen, erlaubt aber das normale Aufnehmen von Nahrung, sofern der Druck in der Speiseröhre normal ist. Auch ein leichtes Aufstossen von Luft bleibt möglich.
Über dieses Verfahren und andere Möglichkeiten der Behandlung von Refluxerkrankungen können Sie sich umfassend und komfortabel auf unserer Webseite informieren.
Gefährdete Gruppen und Tendenz
Von Refluxerkrankungen sind vor allem Menschen betroffen, die Schwächungen am Übergang von der Speiseröhre zum Magen aufweisen. Eine grosse Gruppe der Patienten rekrutiert sich aus der Gruppe der übergewichtigen Menschen. Wenngleich das nicht das alleinige Risiko abbildet, ist Übergewicht doch ein entscheidender Faktor bei Refluxerkrankungen. Auch übermässig fettes und scharfes Essen provoziert Refluxstörungen ebenso wie der übermässige Alkoholkonsum oder das Rauchen.
Tendenziell kann davon ausgegangen werden, dass Refluxerkrankungen weiter zunehmen werden. Ursache dafür sind das Ernährungsverhalten der Menschen und der übermässige Gebrauch von Genussmitteln. Eine insgesamt gesunde Lebensweise kann auch Refluxerkrankungen vorbeugen, wenngleich auch anscheinend gesund lebende Menschen davon betroffen sein können.
Was zu tun bleibt
Wer bereits über Refluxbeschwerden klagt, sollte insbesondere sein Essverhalten überprüfen. Fettiges Essen, grosse Portionen, saures und scharfes Essen sollten ebenso vermieden werden wie ein Zuviel an Kaffee, Schokolade, Alkohol und Nikotin. Eine Gewichtsreduktion ist in vielen Fällen ratsam.
Sollten sich auch dann keine kurzfristigen Verbesserungen einstellen, ist der Gang zum Hausarzt oder direkt zum Experten für Refluxerkrankungen unerlässlich. Nur dort kann die Situation klar und eindeutig abgebildet werden, was schlussendlich der sicherste Weg zu einer zutreffenden Diagnose und einer nachfolgenden Behandlung ist.
Auch zu den Möglichkeiten der Beeinflussung von Refluxerkrankungen finden Sie auf unserer Webseite umfangreiches Material.
Für Fachkollegen empfehlen wir die Teilnahme am Zuweiserevent am 25. November 2021 im Rahmen der GERD Awareness Week 2021.